Ein Keller schafft zusätzlichen Lebensraum bei relativ geringen Investitionskosten. Ob Einliegerwohnung, Arbeitsplatz, Wäschekammer oder Wellness-Oase – den Nutzungsmöglichkeiten eines gut gedämmten Kellers sind keine Grenzen gesetzt. Er bietet die notwendige Flexibilität, ist jederzeit ausbaubar und kann den individuellen Anforderungen und Lebenssituationen angepasst werden. Mit einem Keller werden Grundstücke optimal ausgenutzt und der Wert der Immobilie gesteigert. Innovative Haustechnik wie Holzpellets, Lüftungsanlagen, Wärmepumpen oder Regenwasserspeicher und Hausbatterien für eine Photovoltaikanlage finden hier ihren Platz. Wertvolle Grünflächen im Garten bleiben so erhalten und sorgen für mehr Lebensqualität. Die steigenden Bodenpreise und die Vermeidung unnötiger Versiegelung von Bodenflächen sind wichtige Argumente für einen Keller.
Auch in Sachen Schallschutz kann der Keller punkten. Insbesondere bei Reihen- und Doppelhäusern ist er unverzichtbar. Selbst mit doppelten Haustrennwänden und getrennten Fundamenten ist der Schallschutz bei nicht unterkellerten Eigenheimen bis zu fünf Dezibel schlechter als mit einem Kellergeschoss.
Keller können schnell und wirtschaftlich mit Doppelwänden für Außen- und Innenwände gebaut werden. Diese werden vorgefertigt auf die Baustelle geliefert, montiert und zur Fertigstellung mit Beton ausgegossen.
Es werden auch komplette Fertigkeller für den Wohnungsbau zum Festpreis angeboten. Dabei werden die Wand- und Deckenelemente entsprechend der Architektenpläne und nach im Werk erstellten Fertigungsplänen inklusive Fenster- und Türöffnungen sowie Leerrohren vorgefertigt. Anschließend wird er ähnlich wie ein Fertighaus zu einem verbindlich festgelegten Fertigstellungstermin auf der Baustelle montiert. Auf Wunsch können auch Tür- und Fensterzargen oder Schutzraumteile bereits im Werk eingebaut werden.
Vorteile eines Kellers auf einen Blick:
Montage von Lichtflutern auf der Baustelle
Der Begriff der weißen Wanne (weiß = hell = Beton) hat sich in den letzten Jahrzehnten als Gegenstück zur schwarzen Wanne (schwarz = bituminös) etabliert. Früher wurden die ins Erdreich einbindenden, meist gemauerten Gebäudeteile mit einer bituminösen Abdichtung gegen das eindringende Wasser geschützt. Betonbauteile sind bei ausreichender Dicke und geeigneter Fugenausbildung auch ohne eine bituminöse Abdichtung dicht und bieten Schutz gegen das Eindringen aller Arten von Sicker-, Schichten- und Grundwasser, einschließlich drückendem Wasser. Diese Bauweise ist seit dem Jahr 2003 in der Richtlinie „Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton“ des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton (DAfStb) geregelt und standardisiert.
Ein Eindringen von Wasser durch Öffnungen wie Türen, Fenster, Lüftungen, infolge von Starkregen- oder Überflutungsereignissen, ist durch entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu verhindern. Für weiße Wannen aus Betonbauteilen gibt es passende Ein- und Anbauteile, zum Beispiel Betonlichtschächte, mit denen eine dichte Konstruktion erreicht werden kann.
Für Kellerräume muss neben der Dichtigkeit gegen eindringendes Wasser von außen auch ein Blick auf die Bauphysik geworfen werden. Gerade bei einer anspruchsvollen Nutzung, zum Beispiel als Wohnraum oder Archiv, sollten Kellerräume gedämmt und beheizt werden. Damit wird die Kondensation der Luftfeuchte an den kälteren Außenwänden vermieden und eine hochwertige Nutzung problemlos möglich.
Oft wird eine weiße Wanne aus einer Ortbetonbodenplatte und Elementwänden erstellt. Die Abdichtung der Fugen erfolgt im Ortbetonkern durch den Einbau von Fugendichtungssystemen, zum Beispiel Fugenblechen, Fugenbändern oder Verpresssystemen. Um die Dichtigkeit sicherzustellen, dürfen nur Fugendichtungssysteme mit nachgewiesener Eignung und Betone mit einem hohen Wassereindringwiderstand verwendet werden.
Auch eine wasserundurchlässige Konstruktion mit massiven Wandelementen ist möglich. In diesem Fall werden die Fugen in der Regel durch ein streifenförmiges, auf der Außenseite vollflächig auf- geklebtes Fugenabdichtungssystem abgedichtet. Die außenliegende Abdichtung muss nur in einem Streifen über der Fuge und den angrenzenden Randbereichen der Fertigteile sowie der Bodenplatte aufgebracht werden. Dazwischen übernimmt das Betonbauteil die abdichtende Funktion. Alternative Systeme, zum Beispiel quellfähige Systeme, die mittels Quellbehinderung durch Pressung eine Abdichtung erreichen oder ein Verspannen der Betonfertigteile mit einer dazwischen eingebrachten Dichtung, sind ebenfalls am Markt erhältlich. Alle Abdichtungssysteme sollten über einen für den Anwendungszweck gültigen bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweis verfügen.
Die Bauausführung muss immer sehr sorgfältig erfolgen. Nur so können Fehler, die zu späteren Undichtigkeiten führen, vermieden werden. Bereits eine kleine Fehlstelle in der Abdichtung kann später einen großen Schaden bewirken – egal ob schwarze oder weiße Wanne.
Betonlichtschächte werden für die Belichtung und Belüftung von Keller oder Tiefgaragen als Lüftungs-, Notausstiegs- oder Revisionsschacht verwendet. Sie sind statisch hochbelastbar, begeh- und befahrbar und können in verschiedensten Größen, Höhen und Formen nach individuellen Maßen gefertigt werden. Die schalungsglatten Oberflächen besitzen Sichtbetonqualität und können nach Wunsch farbig gestrichen werden. Mit zusätzlichen einbruchhemmenden Gittern bieten Betonlichtschächte besondere Sicherheit.
Bei der Montage wird der Betonlichtschacht an das vorhandene Gewinde im Betonrahmen des Kellerfensters angeschraubt oder mithilfe von Dübeln befestigt. Auch eine wärmebrückenfreie Verbindung zur Vermeidung von Wärmeverlusten ist möglich. Gehwegplatten und Pflastersteine lassen sich unmittelbar an den Lichtschacht anschließen. Bei gleichzeitiger Verwendung von WU- Beton und geeigneter Befestigung kann ein wasserundurchlässiger Lichtschacht gewährleistet werden.
Ein Lichtschacht aus Betonfertigteilen sorgt auch bei Grundwasser für einen lichtdurchfluteten Raum
Quelle: Broschüre "Wohnungsbau mit Beton" der InformationsZentrum Beton GmbH