Massive Dächer aus Beton

Betondach

Allgemeines

„Das feste Dach über dem Kopf“ – ein Begriff, der mit viel Positivem behaftet ist, der aber auch die hohen Anforderungen an eines der wichtigsten Bauteile eines Hauses zusammenfasst. Es muss gegen Regen absolut dicht sein und auch Stürmen standhalten. Notwendig ist auch, dass ein Feuer nicht, wie im Mittelalter oft passiert, einfach von Dach zu Dach überspringt.

Während der Raum unter dem Dach, der Dachboden, in früheren Zeiten oft nur als Abstellraum oder zur Wäschetrocknung genutzt wurde, wird er heute oftmals ausgebaut und dient als zusätzlicher Wohnraum. Mit der veränderten Nutzung gehen natürlich auch veränderte Anforderungen an das Dach einher, beispielsweise hinsichtlich des Schallschutzes und des (sommerlichen) Wärmeschutzes.

Trotz dieser neuen Anforderungen ist das Bauen „Sparren an Sparren“ in Deutschland durch die handwerkliche Tradition nach wie vor weit verbreitet. Gerade im Sommer hat diese Bauweise offenkundige Nachteile. Zwischen den Sparren werden Dämmmatten verlegt, die zwar den Wärmedurchgang minimieren, jedoch wenig Masse haben. Masse ist aber erforderlich, um Wärme zu speichern und somit ein gleichmäßig angenehmes Raumklima in den Innenräumen sicherzustellen. Das gilt für das Dach ebenso wie für die Wände. Die Wärmespeicherfähigkeit der Bauteile eines Gebäudes hat einen ausgleichenden Einfluss auf den Verlauf der Raumlufttemperatur. Wenn die von der Sonne eingebrachte Wärme in den Bauteilen gespeichert und erst dann an die Raumluft abgegeben wird, wenn außen bereits kühlere Temperaturen herrschen, entsteht im Sommer ein angenehmes, ausgeglichenes Raumklima.

Vor allem in südlichen Ländern sind massive Dachkonstruktionen weit verbreitet. Gerade mit Blick auf das sich verändernde Klima mit ausgeprägteren Hitzeperioden ist dies zukünftig auch für unsere Breiten eine lohnenswerte Option.

Mit einem Massivdach aus Beton lassen sich alle traditionellen Dachformen realisieren: vom Satteldach über das Krüppelwalmdach bis hin zum Pult- und Flachdach.

Vorteile von massiven Dächern auf einen Blick

  • einfache Erfüllung des Gebäudeenergiegesetzes (GeG)
  • sommerlicher Wärmeschutz weniger Lüftungswärmeverluste an Fugen und Verbindungsstellen
  • winddicht
  • erhöhter Schallschutz gegen Außenlärm
  • guter Brandschutz
  • Geneigtes Dach

Montage eines Dachs aus Beton

Einbau eines Massivdaches

Massivdach

Geneigte Massivdächer können aus Normal-, Leicht- oder Porenbeton hergestellt werden. Bei den modernen Massivdach-Systemen werden Normal- oder Leichtbetonplatten anstelle der Sparren aufgestellt. Diese Bauweise bietet sich bei schwach geneigten Dächern, aber auch bei klassischen Satteldächern an. Der Dachaufbau besteht aus den Betonplatten, der Dämmung, einer Unterspannbahn, der Dachlattung und der Dacheindeckung, z. B. aus Betondachsteinen. Bei den Dachelementen aus Normalbeton werden wesentlich Teile des Dachaufbaus bereits im Werk aufgebracht. Auch vorgesehene Einbau- und Befestigungselemente, wie zum Beispiel Dachflächenfenster, können werkseitig eingebaut werden. Bei Leichtbetondachplatten werden oft spezielle Gitterträger oder auch Sparren aus Holz eingesetzt, die ein einfaches Befestigen des weiteren Dachaufbaus auf der Baustelle ermöglichen.

Massivdächer aus hoch wärmedämmendem Porenbeton bestehen aus bewehrten, tragenden großformatigen Dachelementen, die verschiedene Dachformen ermöglichen. Als einbaufertige Montagebauteile werden Porenbeton-Dachplatten mit voller Tragfähigkeit geliefert. Der Einbau erfolgt schalungsfrei und trocken auf allen üblichen Tragkonstruktionen. Lediglich zur Ausbildung von Dachscheiben ist ein geringer Mörtelverguss einzubringen. Eine herkömmliche Ausführung mit einer Unterspannbahn, dichtem Stoßfugenverschluss oder einem vollflächigen Innenputz gewährt eine luftdichte Ausführung des Bauteils.

Massive Dächer aus Porenbeton haben sich seit Jahrzehnten im Industriebau bewährt und finden auch im Wohnungsbau als geneigte Massivdächer zunehmend Anwendung.

Betondachsteine

Dachsteine aus Beton bieten eine Reihe von Vorteilen, insbesondere, wenn es um Sicherheit und Langlebigkeit geht. Sie sind bruchsicher und frostbeständig und überstehen auch extreme Wetterbedingungen, wie starken Hagel. Grund dafür ist die hohe Dichte und Festigkeit des Materials, die im Laufe der Jahre sogar noch zunimmt. Dachsteine bieten auch einen sehr guten Schallschutz und sorgen für Ruhe unter dem Dach und ein gutes Raumklima.

Innovative Technologien versehen Dachsteine mit umweltaktiven Eigenschaften und selbstreinigenden Effekten: Spezielle Oberflächen neutralisieren schädliche Stickstoffoxide in der Luft und beugen organischer Verschmutzung und Ablagerungen wie Algen vor.

Betondachsteine bieten eine große Bandbreite an Farb-, Format- und Formvarianten für individuelle Bedachungslösungen. Sie erlauben eine passgenaue und präzise Verlegung.

Die Vorteile von Betondachsteinen auf einen Blick:

  • hoher Schallschutz
  • nicht brennbar
  • Sicherheit durch hohes Auflagegewicht und Widerstandfähigkeit gegen Bruch
  • Formen- und Farbvielfalt
  • langlebig
  • besonders tragfähig
  • frostbeständig
  • schnell und kostensparend verlegbar

Flachdach

Das Flachdach als massives Dach ist seit Jahrzehnten weit verbreitet. In vielen Fällen wird die tragende Konstruktion des Flachdachs wie eine Geschossdecke ausgeführt, auf die dann eine Dämmung und Dachabdichtung aufgebracht wird. Ähnlich wie bei der weißen Wanne im Untergeschoss ist auch bei Dächern eine Ausführung ohne zusätzliche Abdichtung möglich (WU-Dächer). Diese Bauweise ist in der Richtlinie „Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton“ des Deutschen Ausschuss für Stahlbeton geregelt.

WU-Dächer können Nutz- und Verkehrslasten aufnehmen und sind in der Regel wurzelfest.

WU-Dächer ohne Wärmedämmung kommen über unbeheizten Räumen, wie Tiefgaragen, zur Anwendung. Um Temperaturbeanspruchungen der Konstruktion abzupuffern, bietet sich eine Erdüberschüttung an. Diese kann als Basis für ein Gründach oder als Teil einer Hof-/Freiraumgestaltung über der Tiefgarage dienen.

WU-Dächer mit Wärmedämmung kommen im klassischen Hochbau über beheizten Räumen zur Anwendung. Diese werden in der Regel als Umkehrdach mit außenliegender Dämmung ausgeführt. Je nach Nutzung im Inneren und Außen, sind die Anforderungen an die Planung und Ausführung zu bestimmen. Dabei sind, wie im Kellerbereich (siehe auch Keller aus Beton bauen), bauphysikalische Aspekte zu berücksichtigen, aber auch etwaige Nutz- und Verkehrslasten, zum Beispiel aus eine Dachbegrünung oder einer Begeh- oder Befahrbarkeit.

Flachdach aus Beton

Flachdach als Gestaltungselement

Quelle: Broschüre "Wohnungsbau mit Beton" der InformationsZentrum Beton GmbH

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